Sonntag, 24. Juni 2012

Liebe lieber Indisch...

Hach, war das schön!


Aus einer Laune heraus habe ich mal geschaut, was heute außer Fußball im TV läuft und entdeckte die amerikanisch-britische Filmproduktion "Lebe lieber Indisch" (2004). Irgendwas klingelte da bei mir und TV Info verriet:


"Das Ehepaar Bakshi hat vier Töchter im heiratsfähigen Alter, die bald unter die Haube gebracht werden müssen. Die Zweitälteste, Lalita, hat sich jedoch in den Kopf gesetzt, nur aus Liebe zu heiraten. Als eines Tages Balraj aus London anreist, um eine Hochzeitsfeier zu besuchen, scheint für die älteste Tochter Jaya der ideale Kandidat gefunden zu sein. Balraj reist in Begleitung seines besten Freundes William Darcy, dessen Herz beim Anblick von Lalita gleich höher schlägt."



Hätte ich genauer hingesehen, wäre mir vielleicht beim Originaltitel "Bride and Prejudice" ein Groschen gefallen. So dauerte es ein wenig bis die vielen Parallelen zu Mini-Serie von BBC "Pride and Prejudice" mit Colin Firth auffielen. (Die BBC Verfilmung ist meiner Meinung nach eine der besten Umsetzungen des Buches, auch wenn ich hier keinen wirklichen Vergleich zum Buch ziehen kann, da ich es nicht gelesen habe. Die Verfilmung von 2005 konnte mich im Vergleich zur BBC-Verfilmung leider nicht so wirklich überzeugen.) 

Insgesamt eine schöne Verschmelzung von der Geschichte von Jane Austen und indischer Filmkultur. Und das, obwohl der Film gar nicht aus Bollywood stammt, sondern wie bereits am Anfang erwähnt, in den USA und Großbritannien produziert wurde. Aber sie schafften es, dass selbst die englischen Titeln sich irgendwie indisch anhörten und dank großartigen indischen Schauspielern Authentizität aufzubauen. Der Film war mit seinen 111 Minuten kürzer als der traditionelle Bollywoodfilm, aber dass man es zum Beispiel schaffte, bis zum Ende ohne körperliche Liebe - und sei sie nur durch einen Kuss angedeutet - aus zukommen, für westliche Verhältnisse eine großartige Leistung, die mich endgültig für diesen Film begeisterte! (Obwohl ich zugeben muss, gegen Ende irgendwann ein "Nun küss sie doch endlich!" dem Fernseher entgegengerufen zu haben. ;-)) Das ist typisch indisch und passt so schön ins England von Jane Austen. 

Somit sei eine Empfehlung für all die ausgesprochen, die eine romantische Komödie in Bollywood eingefärbt zu schätzen wissen. Außerdem für all diejenigen, die generell "Stolz und Vorurteil" Adaptionen lieben. Oder besonders für jene, weil man teilweise fast mitsprechen kann... 

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