Freitag, 29. März 2013

Claudio Paglieri - Kein Espresso für Commissario Luciani

Er ist so gar nicht wie all die anderen Ermittler, die einem in der Krimiwelt begegnen. Er trinkt nicht, er raucht nicht, sein Essverhalten gleicht dem eines magersüchtigen Models. Dafür geht er beim Joggen und Tennisspielen an seine Grenzen, versucht seine eigenen Rekorde zu schlagen. Sein schlimmster Gegener: er selbst. Auch im Beruf lässt er nicht locker und ist unbestechlich.

Um was geht es? Nach der Halbzeitpause eines wichtigen Spiels der italienischen Liga wird der berühmt-berüchtigte Schiedsrichter Ferretti erhängtin seiner Kabine aufgefunden. Es sieht nach Selbstmord aus, wären da nicht ein paar kleine Details, die nicht ins Bild passen: die Möbel zu weit vom Opfer entfernt, das Handy verschwunden, der Abschiedsbrief nicht auffindbar und wo ist eigentlich der Schlüssel, mit dem die Tür abgeschlossen war?
Je weiter Kommissar Luciani ermittelt, umso mehr offenbart sich ihm und dem Leser eine Welt der Betrügereien, Bestechungen, des Lug und Betrug: Die Welt des italienischen Fussballs. Oder vielleicht auch des Fussballs insgesamt. Das interessante hierbei ist, dass das Buch in Italien schon 2005 veröffentlicht worden war. Also vor dem großen Skandal, der die italienische Liga einmal kräftig durcheinander wirbelte. Das hinter die Kulissen schauen, fande ich an dem Buch besonders spannend! Obwohl ich an sich nicht sonderlich viel mit Fussball anfangen kann.
Außerdem verstand es Claudio Paglieri wunderbar das Interesse und die Hoffnung, Kommissar Luciani schafft den Durchbruch, wach zu halten. Da nehme ich es ihm auch nicht sonderlich übel, dass er die entscheidenen Hinweise erst am Ende offenbarte. Was mich aber ein wenig irritierte, waren die doch recht anschaulichen Bettszenen des Kommissars. Wem sowas gefällt, viel Spaß, ich fand es ein wenig unnötig.

Insgesamt aber ein tolles Buch, dass Lust auf mehr macht!

Claudio Paglieri ist 1965 in Genua geboren und arbeitet heute bei einer genoveser Zeitung. 2005 veröffentlichte er mit Kein Espresso für Commissario Luciani (Domenica nera) seinen ersten Kriminalroman und erhielt dafür 2006 den Premio Bancarella Sport (italienischen Literaturpreis in der Sparte Sport).

In der Reihe veröffentlichte er ausserdem:
2007 - Il vicolo delle cause perse (Kein Schlaf für Commissario Luciani)
2010 - La cacciatrice di teste (Keine Pizza für Commissario Luciani)
2012 - ??? (Kein Grappa für Commissario Luciani)

Sonntag, 24. März 2013

Sonntagabend-Arbeitslangeweile-Rant

Warum gibt es hier eigentlich kein "Sind Sie sich wirklich sicher, dass sie diese Elemente löschen wollen"-Pop-Up? :-(
Jetzt muss ich doch tatsächlich nochmal die Buchrezession schreiben, obwohl ich in der Zwischenzeit drei weitere Bücher gelesen habe, die auch noch auf Beurteilung warten.

Dafür ist mein Netbook gerade in Reparatur. Mal ernsthaft, die Garantieverlängerung hat sich wirklich gelohnt. Aber gut, Ende des Jahres hoffe ich mir was Neues leisten zu können. Diesmal aber kein mobiles Gerät mehr. Außerdem brauch ich einen ordentlichen Schreibtisch und bequemen Stuhl dazu. Schließlich soll aus mir eine seriöse Studentin werden!

Zurück zu den Büchern. Mich hat mal wieder die Leselust gepackt. Gerade bin ich mit Hercule Poirot im Orient Express unterwegs, in den letzten zwei Tagen las ich mich durch Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün von Kerstin Gier. Eine süße Geschichte, die mir als Jugendliche noch besser gefallen hätte. Der dazugehörige Film war auch schön umgesetzt und hat viel Spaß gemacht.

Ansonsten bin ich mal wieder unglücklich wie gering der preisliche Unterschied zwischen Printausgabe und Ebook oft ist. Oder generell wie teuer Ebooks sein können. Dafür, dass sie weder Lagerkosten noch großartig Materialkosten verursachen. Klar gibt es jede Menge die quasi nichts kosten, aber leider find ich da selten was, was mich anspricht. Nun ja, that's capitalism.