Sonntag, 1. September 2013

Am Anfang eines neuen Abenteuer! Uni, ich komme!

Nachdem ich 20 Jahre für mein Abitur gebraucht habe, ist es nun endlich soweit. Ich werde Student. Vor zehn Jahren war das für mich undenkbar. Damals begann ich meine Ausbildung in einem großen deutschen Unternehmen und stellte mir für die Zukunft vermutlich vor, einen einigermaßen gut bezahlten Job, einen Ehemann und eventuell das erste Kind zu haben. Erreicht habe ich davon noch nichts, wobei die letzten zwei zumindest im Bereich des Möglichen liegen. Interessanterweise hab ich dazu nur zwei Gedanken. Der erste "Na dann Prost! Mal sehen, was die nächsten zehn Jahre so bringen!", der zweite: "Eigentlich bin ich so wie es ist auch recht zufrieden."

In meinem ersten Anlauf das Abitur zu machen, hab ich oft von meinen Eltern gehört: "Ein Studium können wir uns nicht leisten! Lern lieber was anständiges, mach eine Ausbildung." Das einzige, was mich damals interessiert hat, war Theaterspielen und leider ist es allgemein bekannt, dass man in dem Metier ja auch kein Geld verdient. Also beschloss ich erwachsen zu werden, schmiss die Schule, machte eine Ausbildung, bekam danach eine Festanstellung und wurde... irgendwie nicht glücklich. Viele meiner Freunde außerhalb des Jobs hatten Abitur, studierten und ich kam mir daneben eigentlich mindestens genauso schlau vor. Besonders spürte ich, wie mein Gehirn die Fremdsprache, die ich anfing zu lernen, wie ein Schwamm aufsog und sich nach Wissen sehnte. Fernstudium war nichts für mich, deshalb beschloss ich die Zähne zusammenzubeißen, auf Geld zu verzichten und Abitur zu machen. Nachdem der Stein ins Rollen gebracht worden ist, kam dann noch der Wunsch dazu, auch noch zu studieren.

Und hier bin ich, frisch immatrikuliert für unter anderem Theaterwissenschaften. Damit habe ich nicht wirklich gerechnet. Mir wurde bei einem Beratungsgespräch an der Uni gesagt, dass es zwar schön ist, dass ich so gute Noten überall habe, aber dass die Uni generell sehr gefragt ist und ich meine Chancen nicht so hoch einschätzen soll. In meiner Top 5 der Unibewerbungen kam sie daher erst auf Platz 2, obwohl die Studiengangwahl an sich mein Favourit war. Und sie haben mich genommen. Mich! In einem Fach, von dem ich nie zu träumen gewagt hätte, weil die Ansprüche überall sehr hoch sind. In meinen Händen halte ich die Chance, mein Leben in/mit einem Metier zu verbringen, von dem ich seit der Kindheit träume. Was aus dem ganzen wird, sehen wir in einigen Jahren. Aber die Chance ist erstmal da und ich bin glücklich und aufgeregt darüber. Natürlich auch ein wenig  besorgt, ob ich den Anforderungen gerecht werde und ob ich die Studienzeit gut nutzen werde, um hinterher einen guten Start zu haben. Hauptsächlich bin ich aber glücklich und freu mich schon unglaublich auf die Zeit, die jetzt kommt. Auch wenn der einigermaßen gutbezahlten Job sicher noch eine ganze Weile auf sich warten lässt... ;-)

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