Gestern zwitscherte es:
"Zahl der #Arbeitslosen ist unter die Marke von drei Millionen gefallen. Im Oktober waren 2,945 Millionen Menschen ohne Arbeit Zahl der #Arbeitslosen ist unter die Marke von drei Millionen gefallen. Im Oktober waren 2,945 Millionen Menschen ohne Arbeit" Weltkompakt
Und:
"Weniger als zwei Millionen Arbeitslose – schon 2012 http://bit.ly/ay1ehI #Prognose" DeutscheTweeds
Ich erinnere mich, als ich noch zu Hause bei meinen Eltern lebte und es durch alle Zeitungen ging, dass dato über 4 Millionen Arbeitslose in Deutschland gemeldet wären und es immer mehr würden. An die ganzen Meldungen von wegen, Zahlen lägen in Wirklichkit noch viel höher, sie würden nur verschleiert werden, in dem mensch bestimmte Gruppen von der Erfassung einfach rausstreichen würde, erinner ich mich auch noch. Dass wir vor einem Jahr noch von Finanz- und der daraus resultierenden Wirtschaftskrise gesprochen haben, Menschen nur über Kurzarbeit beschäftigt waren, habe ich auch nicht vergessen.
Die Zahlen erfreuen mich. Dass wir damit den niedrigsten Stand seit 1992 haben, auch. Allerdings frage ich mich, wie wir dazu kommen. Der Arbeitsmarktdirektor Hilmar Schneider erklärt der WELT, dass Hartz IV Wirkung zeige. Allerdings nicht bei jenen, für die das Konzept angedacht war, den Langzeitarbeitslosen, sondern bei jenen, die arbeitslos werden und Hartz IV nach einem Jahr Arbeitslosengeld für sich in Aussicht sehen. Der Wille unbedingt wieder Arbeit zu finden ist größer, da man sonst herbe Einschneidungen in seinem Lebensstil hinnehmen und/oder eventuell Angespartes angreifen muss.
Ausserdem ist meiner Meinung nach bei vielen Hartz IV ein solcher Schmähbegriff und zeigt einem doch, "Jetzt, ja jetzt bin ich in der Unterschicht angekommen. Jetzt bin ich vom Staat abhängig". Dass man vorher in der Mittelschicht auch nicht viel größere Schritte machen konnte, ist egal. Dort hatte man wenigstens noch ein wenig Stolz.
Es war nicht so beabsichtigt, dass Hartz IV als Damokles Schwert über jenen schweben soll, die gerade ihren Job verloren haben. Aber es zeigt Wirkung. Ob jemals Langzeitarbeitslose dazu animiert werden können, sich wieder intensiver der Arbeitssuche zu widmen? Der Frust vieler Absagen, die Unlust, sich (wieder) in ein geregeltes Arbeitsleben einzufügen, das Unvermögen sich überhaupt für einen Job zu qualifizieren etc. halten sie schon lange gefangen. Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, aber es wird schwer.
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